Christoph Neuwirth

Leben oder Sparen? – Ist das wirklich die Frage?

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Oder anders ausgedrückt: schließt das eine das andere aus? Kann man nicht leben, glücklich sein und gleichzeitig Geld sparen? Sparen genießt selbst heute noch in diesen schwierigen Zeiten, in denen alles teurer wird, aber unsere Löhne gleichbleiben, einen schlechten Ruf. Wir assoziieren Bilder von alten Omas, die ihr Gespartes unter der Matratze verstecken, oder von unglücklichen Menschen, die sich nie im Leben etwas gönnen und jeden Pfennig umdrehen, mit dem Wort „Sparen“. Die letzten zwei Generationen gelten ohnehin schon als Konsumsüchtig und schlecht im Umgang mit Geld, da kommt das uncoole Image des Sparens gerade recht. Es wird sogar behauptet, dass 25% der Deutschen überhaupt nicht sparen.

Das die Wahrheit etwas anders aussieht und laut einer Studie über 80% der Schüler, Studenten und jungen Erwachsenen regelmäßig etwas ansparen, wird schlichtweg übersehen. Denn ja, jede Generation macht sich Gedanken um die Zukunft, insbesondere über die persönliche. Wie viel Geld werde ich später verdienen? Was kann ich mir davon leisten? Wie kann ich meine Familie versorgen? Wann kann ich in Rente gehen? Werde ich genügend Rentengeld zur Verfügung haben? Das sind Fragen, die sich jeder stellt, nicht nur junge, sondern alle Menschen. Die steigende Inflation, die stagnierenden Löhne und die sinkenden Renteneinzahlungen lasten schwer auf jedermanns Schultern und doch hindert uns immer noch etwas daran richtig zu sparen.

Vielleicht der Sparzins, der gegen Null geht? Es wird einem immer erzählt, dass man sein Geld auf die Bank zurücklegen soll, weil man ja Zinsen darauf bekommt. Umso länger man das Geld drauflässt, desto mehr wächst das Gesparte an. Leider galt dieses Prinzip vor 50 Jahren, heute gibt es fast keinen Sparzins mehr und wenn, dann wird er von den Gebühren der Bank gefressen. Warum sollte man also noch etwas sparen?

Gute Frage, die man einfach beantworten kann. Auch wenn es keine zusätzlichen Gebühren gibt, bleibt ja der eigentliche Sparbetrag erhalten und den braucht man um handeln zu können. Um mehr Möglichkeiten zu haben. Man kann sagen, dass die Kirsche auf dem Eis zwar fehlt, aber das Eis möchte man ja trotzdem essen. Aber klar, wir wollen natürlich alle die Kirsche und die holen wir uns auch!

Denn die Kirsche ist die Belohnung für die harten Mühen. Der Gewinn, der Erhalt für alles, was nach der Inflation übrig bleibt. Um gegen die Inflation anzukämpfen, sollte man das ersparte Geld daher nicht dem Konto lassen, sondern investieren. Aber um etwas Investieren zu können, brauchst du erspartes Geld. Du siehst also, gar nichts zurückzulegen, ist auch keine Lösung.

Leider ist dieses Motto noch nicht bei allen Menschen angekommen. Immer mehr Menschen leben im Hier und Jetzt und geben daher auch ihr Geld in der Gegenwart aus. Die Denkweise, dass wenn man morgen stirbt, eh nichts mehr mit dem Geld anfangen kann, hat sich wie ein Lauffeuer verbreitet und treibt zahlreiche Menschen an ihr Geld heute auszugeben. Dabei wird jedoch die Konsequenz vergessen, was passiert, wenn man nicht stirbt. Für viele Menschen bedeutet Sparen, dass sie heute auf etwas verzichten müssen, um es morgen zur Verfügung zu haben, sie setzen es gleich mit Verzicht. Und Verzicht bedeutet, sich nichts zu leisten, was einem Spaß macht oder glücklich machen kann.

Woher diese Denkweise kommt, kann ich auch nicht sagen, aber bei einem bin ich mir sicher: es stimmt nicht! Nur weil wir auf eine Sache verzichten, heißt das nicht, dass wir auf alles verzichten. Im Gegenteil, manchmal können wir uns nur etwas leisten, was uns wirklich glücklich macht, wenn wir vorher auf etwas anderes verzichten und das Geld sparen. Der Unterschied hierbei ist nur, dass wir bewusster mit unserem Geld umgehen und bewusster Entscheidungen treffen. Was wird gekauft, was wird behalten und was brauchen wir nicht und wäre sogenannter „überflüssiger Konsum“? Unsere Beziehung zu Geld und Finanzen wird sich ändern, wenn wir sparen, nicht unser Leben.

Wenn wir etwas Geld ansparen, können wir sogar die andere Seite des Sparens erleben – die, die uns glücklich macht. Geld zu sparen bringt uns viele Vorteile, die oft übersehen werden. Viele Menschen bezweifeln den Spruch „Geld macht nicht glücklich“ mittlerweile und obwohl er veraltet und wissenschaftlich widerlegt wurde, steckt doch immer noch ein Fünkchen Wahrheit darin. Mit einem Geldpolster haben wir weniger Stress in Notsituationen, wir können besser schlafen (das ist ebenfalls wissenschaftlich bewiesen) und was am wichtigsten ist, dieser Notgroschen kann uns helfen, unsere Träume und Ziele zu verwirklichen.

Aller Anfang ist schwer, auch so der Anfang des Sparens. Es ist mühsam und die ganzen Entscheidungen, die man nun treffen muss. Puhh, da kann einem schon schwindelig werden. Denn was man dafür braucht, ist Selbstdisziplin. Kein einfaches Unterfangen, doch es wird sich schnell zeigen, wie es sich lohnt. Und das nicht nur in deinem Geldbeutel, sondern auch bei dir selbst. Die Selbstbeherrschung, die du benötigst, um nicht den süßen Verführungen des Alltags zu verfallen, wird auch deinen Charakter stärken und deine Lebensweise bei anderen wichtigen Entscheidungen formen. Wer sagte noch einmal, dass „Geld den Charakter verändert“?

Aber das Geldsparen kann auch Spaß machen. Die Freude, die man empfindet, wenn das Sparschwein voll und schwer ist, wenn man sein Sparziel erreicht hat und sich seinen Traum erfüllen kann? Unbezahlbar! Wer das Sparen noch etwas weitertreiben will, der sollte sich übrigens näher mit dem Frugalismus beschäftigen. Bei dieser Lebensform geht es nicht nur ums Geldsparen, sondern auch um Konsumverzicht und wie man ein einfaches, aber glückliches Leben lebt. Dieser Lebensstil ist natürlich nicht für jeden geeignet, soll hier aber als Referenz gelten, um aufzuzeigen, dass man trotz Sparens glücklich leben kann. Und der Sinn des Sparens ist doch, sich mit dem ersparten Geld neue Freiräume zu schaffen, die man so gestalten kann, wie man will.

Schon einmal etwas von dem Spruch „ gehört? Warum glaubst du, werden die Reichen immer reicher – weil sie genügend Geld haben, um es zu investieren und dadurch ihr Vermögen zu vergrößern. Um also reich zu werden, muss man zuerst Geld haben, um dieses dann sinnvoll investieren zu können.

Woher aber dieses anfängliche Geld nehmen? Hier gibt es 4 Möglichkeiten:

Stehlen – ich hoffe, das kommt für dich nicht in Frage

Eine reiche Tante aus Amerika hinterlässt dir ein Vermögen – in den meisten Fällen unwahrscheinlich

Arbeiten – unvermeidbar, aber noch mehr arbeiten verringert auch deine Lebensqualität

Übrig bleibt: das Sparen! Und wer jetzt mit der Ausrede daherkommt, dass am Ende des Monats kein Geld mehr übrig ist um zu sparen, der kennt noch nicht meine „30 Tage Geld sparen – Challenge”. In nur 30 Tagen kannst du 500€ sparen! Denn oft sind es die kleinen Dinge, bei denen man gut sparen kann. Unterschätze nicht den Wert eines Euros, denn dieser kann sich leicht verdoppeln. Eine Studie zeigt auf, dass bei einem Viertel der Teilnehmer der Grund des Nicht-Sparens an fehlendem Wissen über Finanzen und Investitionen liegt. Aber auch dafür habe ich eine Lösung.

Wichtig ist auch zu verstehen, dass Sparen nicht bedeutet, etwas nicht auszugeben, was man gar nicht hat. Leih dir also kein Geld, sondern spare es von deinem eigenen Geld an. Worauf wartest du noch? Spare dein Geld und komme deinen Zielen einen Schritt näher.

“Spare nicht, was nach dem Ausgeben übrigbleibt, sondern gib aus, was nach dem Sparen übrigbleibt.” - Warren Buffett

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